Datenschutz im Betrieb

Werbung auf eigener Webseite: Was gilt für die Verwendung von Grafiken und Fotos?

In Zeiten des scheinbar grenzenlosen Internets scheinen Urheberrechte ausgehebelt zu sein. Mit nur einem Click lassen sich Grafiken und Fotos von Webseiten kopieren, abspeichern und anderweitig verwenden. Aber der Schein des einfach Machbaren trügt: Auch im Netz gelten Urheberrechte uneingeschränkt und bei Missbrauch drohen empfindliche Strafen.

Und immer wieder die Suche nach Fotos: Ob für den nächsten Blogbeitrag, das anstehende Mailing oder den Flyer für die Sommeraktion. Überall stellt sich die Frage nach aussagekräftigen Fotos und Abbildungen. Die einfachste Idee, einfach irgendein stimmungsvolles Foto oder eine erläuternde Grafik irgendwo herunterzuladen, um sie dann für die eigenen Zwecke zu verwenden, sollte nicht einmal im Ansatz Teil der Überlegungen sein. Fotos sind urheberrechtlich geschützt, selbst wenn sie unbedacht auf Social-Media-Plattformen hochgeladen wurden. Prinzipiell gilt, dass jeder Fotograf ein Recht am selbst angefertigten Foto hat. Dasselbe gilt für Grafiken, Diagrammen oder Zeichnungen. Das Urheberrecht regelt wie folgt: Im Paragraph § 19a UrhG (Urheberrechtsgesetz) steht, dass nur und ausschließlich der Urheber ein Recht dazu hat, seine Bilder öffentlich zugänglich zu machen. Doch wie komme ich nun an „legal“ verwendbares Bildmaterial?

1. Fotos selbst anfertigen

Der einfachste und sicherste Weg zu legalen Fotos ist die Eigenproduktion. Gerade in der eigenen Firma ist es ein Leichtes, mit einer halbwegs professionellen Kamera Bilder zu schießen, die sich zumindest für Blogartikel oder Unterseiten der Webseite eignen. Aber Vorsicht: Auch bei den eigenen Fotos drohen Fallstricke. Sobald nämlich Menschen auf den Fotos zu sehen sind, beispielsweise Mitarbeiter, müssen die der Verwendung und Öffentlichmachung der Bilder aktiv zustimmen. Idealerweise lassen Sie sich die Bereitschaft dazu von der Belegschaft (oder denen, die es tatsächlich wollen) schriftlich bestätigen.

Tipp: Eine solche unterschriebene Zustimmung gilt zwar generell, dennoch empfiehlt es sich, auch im Einzelfall vor Veröffentlichung noch einmal die Zustimmung des Mitarbeiters einzuholen, denn wer mag schon auf einer Firmenwebseite mit einem Bild zu sehen sein, auf dem man sich selbst unvorteilhaft getroffen findet.

2. Zusammenarbeit mit Foto-Profis

Der smarteste, aber auf den ersten Blick kostspielige Weg zu professionellen Fotos ist die Buchung eines Fotografen. Auch wenn die Tagessätze auf den ersten Blick sehr hoch erscheinen, gehört beim Fotografen-Service allerdings mehr dazu, als das „bloße Knipsen“. Mit einem Fotografen lassen sich im Vorfeld Motive festlegen, die unbedingt gebraucht werden. Darüber hinaus übernimmt er die Auswahl der besten Fotos, die nötige Bildbearbeitung sowie die Zurverfügungstellung der Bilder in unterschiedlichen Formaten und Auflösungen. Allerdings müssen Sie auch mit dem Fotografen genau aushandeln, für welche Zwecke sie die Fotos benutzen dürfen, für welchen Zeitraum und welche Copyrightangaben verpflichtend sind.

3. Kostenlose Bilddatenbanken

Fotolia, Pixabay und Pexels sind Beispiele für Bilddatenbanken, die kostenloses Material anbieten. Allerdings ist dies mit Vorsicht zu genießen. Denn hinter jedem Bild steht in den Metadaten meist ein ganzer Wust an Lizenzbedingungen. Auch wenn es dort kostenlose Bilder gibt, ist die Verwendung oft an ganz eng definierte Bedingungen geknüpft. Die kommerzielle Nutzung ist nicht selten völlig ausgeschlossen, damit sind die Gratis-Downloads für Unternehmenszwecke in vielen Fällen absolut tabu. Ein weiterer Nachteil ist die hohe Wahrscheinlichkeit, dass das ausgewählte Gratisbild schon vielfach verwendet wurde und für den eigenen Zweck dann negativ abstrahlt, was die Authentizität der Werbe- oder Marketingbotschaft angeht.

4. Kostenpflichtige Bilddatenbanken

Ebenfalls absolut legal und meist mit riesiger Auswahl präsentieren sich professionelle Bilddatenbanken mit ihrem Foto- und Filmmaterial. Vom Kauf eines einzelnen Fotos bis hin zur Jahresflatrate ohne Limitierung bieten die führenden Bilddatenbanken unterschiedlichste Preismodelle. Zum Start sind vermutlich Pakte, etwa bestehend aus fünfzig beliebigen Motiven, eine gute Option. Allerdings ist auch bei der Nutzung von Stockmaterial der Bildagenturen ein genaues Studium der Lizenzbedingungen unumgänglich. Viele Agenturen unterscheiden preislich beispielsweise zwischen „rein redaktioneller Nutzung“ und dem Einsatz des Materials zu Werbe- oder Marketing-Zwecken. Hier sollten Sie unbedingt zuvor persönlich mit einem der Berater der Agenturen klären, welche Bedingungen und Tarife tatsächlich für Ihre Zwecke gelten.

Fazit: Für ein strukturiertes Marketing im Rahmen längerer und medienübergreifender Kampagnen ist gutes, aussagekräftiges Bildmaterial unerlässlich. Der beste Weg zu authentischen Bildern und Grafiken ist auf jeden Fall die Eigenproduktion mit einem professionellen Fotografen. Wenn das zu aufwendig ist, ist die professionelle Bildagentur eine gute Lösung, die zwar auch Geld kostet, aber Profimaterial bietet. Wo auch immer Bilder herkommen: Bei jeder Art der Veröffentlichung sollten Sie peinlich darauf achten, korrekte Copyright-Vermerke hinzuzufügen.

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