Datenschutz mit KI: Effizient, sicher – und DSGVO-konform?

KI-Anwendungen sind für viele Datenschützer ein rotes Tuch. Kürzlich haben auch wir auf dieser Plattform vor der chinesischen KI DeepSeek gewarnt, die gravierende Sicherheitslücken aufweist und staatlichen Behörden den Zugang zu persönlichen Nutzerdaten einräumt. Doch es gibt auch eine andere Perspektive: KI-Tools können ganz im Gegenteil dazu beitragen, dass Unternehmen ihren Datenschutzverpflichtungen nachkommen können, ohne dadurch Einbußen im Kerngeschäft hinnehmen zu müssen.

Aufwandsreduzierung für Datenschutz durch KI

Der Digitalverband Bitkom hat im Herbst 2024 in einer Umfrage ermittelt, dass 94 Prozent der befragten Unternehmen ihren Datenschutzaufwand als hoch einstufen. 63 Prozent konnten beobachten, wie dieser Aufwand zugenommen hat. Die Verringerung von Aufwänden ist eine Frage der Effizienz. Und hier kommt künstliche Intelligenz ins Spiel. KI mit ihrer Fähigkeit, außerordentlich schnell, analytisch und lösungsoptiert zu arbeiten, kann Datenschutz-Know-how im Unternehmen verfügbar machen und möglichen Problemen gegensteuern.

Wie der KI-Einsatz den Datenschutz unterstützt

Dies sind typische Aufgabenbereiche, in denen künstliche Intelligenz Mitarbeiter entlasten und zu effizienten Problemlösungen beitragen kann:

Schutz vor Datenverlusten

Mithilfe KI-gesteuerter Algorithmen und sogenanntem Privacy-Preserving AI lässt sich die Umsetzung von Datenschutzrichtlinien kontrollieren. Vorschriften können besser eingehalten, Datenschutzvorfälle in Echtzeit erkannt und mit Gegenmaßnahmen beantwortet werden.

Kontrolle von Zugängen

Die KI verwaltet Zugriffsberechtigungen, wobei ihr dabei die Fähigkeit zur adaptiven Analyse von Nutzerverhalten zugutekommt. So können beispielsweise verdächtige Zugriffsmuster erkannt werden – mit der Konsequenz von Warnungen bzw. einer Zugriffsverweigerung.

Echtzeitmonitoring

Die KI ist in der Lage, auch sehr große Datenbestände in Bruchteilen einer Sekunde zu analysieren und Anomalien festzustellen, die als Schwachstellen zu ansonsten schwer identifizierbaren Datenlecks führen könnten. So werden durch Algorithmen und der KI-typischen Verfahrensweise des maschinellen Lernens Probleme im Vorfeld erkannt und behoben.

Erkennung von Bedrohungen

Cyberangriffe stellen eins der größten Probleme für den Datenschutz dar. Die KI vermag, Anomalien in Datensätzen als auch im Nutzerverhalten aufzuspüren und noch vor der eigentlichen Bedrohungslage Sicherheitsmaßnahmen einzuleiten.

Datenverschlüsselung

KI auf dem modernsten Stand kann bestehende Verschlüsselungstechnologie noch einmal optimieren und innerhalb den von der DSGVO vorgegebenen Rahmenbedingungen eine Datenverarbeitung sicherstellen, bei der Daten nicht entschlüsselt werden müssen.

Diese KI-Tools helfen Unternehmen beim Datenschutz

• Nymiz: Die KI leistet wertvolle Unterstützung bei der so wichtigen Anonymisierung von durch das Unternehmen erfassten persönlichen Daten.
• Google Checks: Die Compliance-Entwicklerplattform hilft App-Programmierern, Datenschutzvorschriften einzuhalten und sich im Dschungel der Anforderungen zurechtzufinden.
• Privado: Entwickler haben hier eine Hilfe zur Hand, mit der „Privacy by Design“ und Datenschutz zusammengeführt werden können.
• ClickUp Brain: Das nützliche Tool hilft Unternehmen, Datenschutzerklärungen zu erstellen.
• Redactable: Personenbezogene Daten schwärzen und maskieren – das kann einen großen Aufwand bedeuten. Redactable jedoch sucht und ersetzt kritische Daten auch in umfangreichen Dokumenten.
• Legal Twin: Auch das leistet KI – Datenschutzbeauftragte erhalten mit diesem Tool komprimierte Rechtsinformationen und Handlungsempfehlungen.