Die größten Datenschutzsünder der EU und ihre Bußgelder
Der Sommer 2023 ist der fünfte, in dem in der EU die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) gilt. In diesen zurückliegenden über fünf Jahren wurden zahlreiche Verfahren wegen Datenschutzverstößen angestrengt und horrende Bußgelder eingefordert.
Es lohnt sich, einen Blick auf die Zahlen zu werfen, die ein riesiges Ausmaß angenommen haben. Die auf Datenschutzrecht spezialisierte Anwaltskanzlei CMS hat einen Enforcement Tracker im Netz, der präzise Einblick in die Liste der Datenschutzsünder und der verhängten Geldbußen gewährt.
Allein Meta muss über zwei Milliarden Euro zahlen
So kam es seit Inkrafttreten der DSGVO europaweit zu über 2.000 Verfahren, in deren Ergebnis über vier Milliarden Euro an Geldstrafen verhängt wurden. Die Zahl ist so gewaltig, dass die Durchsetzung des europäischen Datenschutzes einem Wirtschaftszweig gleicht. Dabei gingen mehr als die Hälfte der Geldforderungen an ein einziges Unternehmen: Meta. Zuletzt waren es 1,2 Milliarden Euro – verhängt von der Data Promotion Commission (DPC) im Meta-Europasitz Irland.
Auch deutsche Namen auf der Liste
Amazon folgt Meta auf Platz 2 der Vollstreckungsliste mit 746 Millionen Euro, die dem Online-Händler 2021 von der Luxemburger Datenschutzbehörde abverlangt wurden. Der nächste einschlägige Datenschutzsünder ist Google auf den Rängen 7, 9 und 10. Meta ist in den Top Ten noch mit fünf weiteren Strafzahlungen gegen Facebook und WhatsApp vertreten. Auch bekannte Namen wie British Airways, TikTok und Vodafone tummeln sich in dieser Auflistung. Die Verfahrensgründe lesen sich ähnlich. Viele lauten schlicht: Die rechtlichen Prinzipien für die Datenverarbeitung wurden nicht eingehalten. Das erste deutsche Unternehmen rangiert auf Platz 12: der Onlineshop H & M Hennes & Mauritz musste 2020 wegen unzureichender Grundlage für die Datenverarbeitung über 35 Millionen Euro berappen. Auf Platz 23 landete notebooksbilliger.de, eine weitere deutsche Firma mit 10,4 Millionen Euro Bußgeld.
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